EV3-G ist für viele die erste Wahl, wenn es ums Programmieren mit dem EV3 geht. Das liegt daran, dass diese Sprache von LEGO® selbst entwickelt wurde und daher im Regelfall problemlos funktioniert. Viele unserer Praktika führen wir ebenfalls mit EV3-G durch, denn es werden hier keine Programmierkenntnisse in einer textuellen Programmiersprache benötigt. EV3-G ist nämlich, wie das G verrät, eine grafische Sprache. Genaugenommen ist sie ein Blogeditor, in dem ihr mit verschiedenen Aktions- und Kontrollblöcken eigene Programme für den EV3 schreiben könnt.

Historie

LEGO® nutzt seit der ersten Generation der Mindstorms® einen grafischen Editor. So brachte schon der Mindstorms® RCX 1998 eine grafische Umgebung mit, welche im heutigen Vergleich recht rudimentär wirkt. Im Jahre 2000 kamen die LEGO® Spybotics mit einer abgespeckten Variante der grafischen Software auf den Markt.

Mit dem großen Sprung auf die Mindstorms® NXT 2006 kam eine deutlich verbesserte Version der grafischen Programmierung dazu. Die Sprache wurde schnell unter der Bezeichnung NXT-G bekannt.

Seit 2013 ist der bekannte Mindstorms® EV3 auf dem Markt und dessen Software ist eine deutliche Weiterentwicklung der Software NXT-G. Anfangs hat LEGO® die Softwarelizenzen von EV3-G zusätzlich zum EV3 verkauft, dies änderte sich jedoch recht schnell, da es viel Kritik aus der Gemeinschaft gab. Inzwischen ist die Software kostenlos herunterzuladen – der EV3 ist dadurch aber um den Preis einer Lizenz teurer geworden.  

EV3-G Installation

Die Installation von EV3-G ist relativ einfach. Zu Beginn müsst ihr euch für eine der beiden erhältlichen Varianten entscheiden, je nachdem welches EV3-Modell ihr besitzt. Es gibt den EV3 nämlich in zwei Varianten – der LEGO®-Home und der LEGO® Education Version. Der einzige Unterschied in puncto Programmierung ist der Infrarot-Sensor, welcher bei der Education-Edition durch einen Ultraschall-Sensor ersetzt wurde. Darauf nehmen wir bei den folgenden Praktika jedoch Rücksicht. Eine Bilderstrecke zur Installation findet ihr in unserem separaten Installationsartikel.

Vor- und Nachteile

EV3-G ist die von LEGO® eigens entwickelte Methode, den EV3 zu programmieren. Darum lässt sich der EV3 problemlos mit dem PC verbinden egal, ob per USB-Kabel, WLAN oder Bluetooth. Die Software ist komplett auf den EV3 zugeschnitten. So werden in der unteren rechten Ecke bei angeschlossenem EV3-Roboter relevante Informationen über die Motoren, die Sensoren und den Haupt-Brick angezeigt.

Ein Nachteil ist, dass die Sprache bei nicht richtig verbundenen Blöcken keine schnelle Auskunft über den Fehler gibt. Zwar sind die betroffenen Blöcke dann heller als die verbundenen, aber auch diese Anzeige ist kein zuverlässiger Indikator. Darüber hinaus ist das Erstellen komplexer Algorithmen in EV3-G fast unmöglich, denn sobald etwas aufwändigere mathematischen Formeln benötigt werden, ist die Sprache unübersichtlich und teilweise auch unbrauchbar.

Praktikum

Unser EV3-G Tutorial, in form eines Praktikums findet ihr hier. Es bietet einen schnellen Einstieg in die Programmierung des EV3 für alle, die kleine Projekte realisieren möchten. Aber auch für die unter euch mit ambitionierten Zielen, können einen schnellen Einstig in das Programmieren des EV3s finden.

Fazit

EV3-G ist super für den Einstieg in die Programmierung mit dem EV3 und eignet sich auch für größere Projekte – wer aber mit dem EV3 an Wettbewerben teilnehmen oder mit komplexen Programmen arbeiten möchte, sollte sich nach Alternativen umschauen. Die LEGO® EV3-Programmierungsumgebung ist eben in erster Linie ein weiteres Lehrmittel, also ein Werkzeug, das es Kindern und Studierenden auf einfache Weise ermöglichen soll, Programmierkonzepte zu entwickeln.

Neben EV3-G sind in den letzten Jahren viele weitere teils grafische, teils textuelle Sprachen für den EV3 entwickelt worden. Eine Übersicht aller Programmiersprachen für den EV3, findet ihr in unserem Übersichtsartikel.