Hardware kommt nicht ohne Software aus. Das ist bei Robotik-Sets von LEGO® Education nicht anders. Natürlich lässt sich jetzt trefflich darüber streiten, was unter den Begriff Software alles fällt. Nicht immer ist diese Software auf den ersten Blick ersichtlich. Auf dem LEGO® Mindstorms® EV3 läuft zum Beispiel eine Firmware, ohne die der Betrieb überhaupt nicht möglich wäre. Ganz allgemein gilt diese Regel daher schon, egal ob die notwendige Software sofort ersichtlich ist oder nicht. Bei LEGO® und seinen Robotik-Sets ist das genauso. Auch wir brauchen eine Software, um die Hardware zum Leben zu erwecken.

Nichts ist ärgerlicher, als die Hardware in den Händen zu halten und zu merken, dass da noch Software fehlt. Ich habe in den vergangenen Jahren schon zahlreiche Anfragen dazu bekommen, wo denn die Software heruntergeladen werden kann. Teilweise war diese Software dann auch noch kostenpflichtig, was es insbesondere für Schulen oder andere Bildungsträger nicht gerade leichter gemacht hat.

Erfreulicherweise gab es in der Vergangenheit einige Änderungen. Manche sprechen schon davon, dass LEGO® Education® jetzt offener geworden ist. Andere sehen darin nur eine Marketingstrategie. Ich denke, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.

Kostenfreie Programmierumgebungen

Zunächst einmal gibt es vom LEGO® Mindstorms® EV3 zwei Versionen. Ich nenne diese die Home-Edition und die Education-Edition. Die Home-Edition ist auf Privatpersonen ausgerichtet. Die Packung ist etwas spielerischer gestaltet und die Programmierumgebung ebenfalls. Die Education-Edition zielt auf Bildungseinrichtungen, wie zum Beispiel Schulen, ab. In dieser Programmierumgebung sind unter anderem Aufgaben integriert, die im Unterricht bearbeitet werden können. Ansonsten gibt es noch ein paar kleinere Unterschiede zwischen der Home- und der Education-Edition. Dazu gibt es aber noch einen gesonderten Artikel.

Die Home-Edition der Programmierumgebung war schon immer kostenfrei und kann von der LEGO® Website heruntergeladen werden. LEGO® nennt diese Software übrigens Programmiersoftware. Die Bezeichnung ist sicherlich nicht falsch, trifft den Nagel aber nicht so richtig auf den Kopf. Daher nenne ich die Software Programmierumgebung, wie das auch in der professionellen Softwareentwicklung der Fall ist.

Eine Programmierumgebung ist eine Sammlung von Programmen, mit denen möglichst viele Aufgaben der Softwareentwicklung bearbeitet werden können. Oftmals werden visuelle und textbasierte Programmierumgebungen unterschieden, die für die Bearbeitung visueller oder textbasierter Programmiersprachen genutzt werden.

Die Education-Edition der Programmierumgebung war lange Zeit kostenpflichtig. Diese Kosten kamen noch einmal auf die Hardwarekosten oben drauf. Das fand nicht gerade viel Anklang. Vor allem Bildungseinrichtungen, die meistens schon mit den Kosten für die Hardware zu kämpfen hatten, taten sich damit schwer. Mir sind einige Fälle bekannt, in denen auch in Schulen die Home-Edition genutzt wird, weil die Education-Edition zusätzliche Kosten verursacht hat. Erfreulicherweise ist das nicht mehr der Fall. Auch die Education-Edition steht kostenfrei zur Verfügung. Die Software kann von der LEGO®-Education-Website heruntergeladen werden.

Kostenfreie Programm-Addons

Zusätzlich sind auch alle Addons kostenfrei. Zum Beispiel die Software für die Konstruktionsprojekte, die Weltraum-Expedition und die Unterrichtsmaterialien für Informatik. Teilweise waren diese kostenpflichtig, teilweise sind die Software-Addons Erweiterungen für Hardware-Pakete. Die Software für die Weltraum-Expedition kann natürlich zur Education-Edition der Programmierumgebung installiert werden, die zusätzlichen LEGO®-Steine fehlen dann trotzdem noch. Trotzdem ist es sicherlich nicht verkehrt, auch diese Addons kostenfrei herunterladen zu können.

Meine Einschätzung

Ist LEGO® Education dadurch offener, wie es im Titel des Artikels so schön steht? Auf der einen Seite schon. Ich persönlich finde es sehr gut, dass nun jeder Lernende Zugriff auf die Education-Edition der Programmierumgebung hat. Vor allem für Bildungseinrichtungen eine sehr positive Sache, da keine weiteren Kosten anfallen. Auf der anderen Seite ist LEGO® Education immer noch ein gewinnorientiertes Unternehmen, was ich ihnen auch nicht übel nehmen. Die Priese für die Education-Edition des LEGO® Mindstorms® EV3 wurde etwas nach oben korrigiert. Durch die zahlreichen Preisschwankungen ist das aber mittlerweile wieder ausgeglichen.

Grundsätzlich bin ich daher positiv gestimmt, dass diese Änderungen von Vorteil sind. Ich persönlich tendiere momentan immer zur Education-Edition der Programmierumgebung und empfehle diese auch jedem. Egal ob Privatperson oder Bildungseinrichtung.